In einem Wiener Obdachlosenasyl fällt dem jüdischen Buchverkäufer Schlomo Herzl ein ungezogener junger Mann in die Arme, der aus Braunau am Inn angereist ist und Hitler heißt. Herzl kümmert sich hingebungsvoll um den Neuankömmling. Er leiht ihm seinen ein - zigen Wintermantel, verpasst ihm ei - nen markanten Bartschnitt und spart nicht mit lebenspraktischen Ratschlä - gen. Während Herzl ein Buch schrei - ben und damit das Böse aus seinem Herzen vertreiben will – es soll den Ti - tel „Mein Kampf“ tragen –, fasst Hitler nach einer gescheiterten Bewerbung an der Kunstakademie eine politische Karriere ins Auge. An Herzls Seite reift nun ein Demagoge heran, der weitere Menschen zu instrumentalisieren weiß, sich mit Frau Tod höchstpersönlich ver - bündet und der Schlomo Herzls Liebe mit einem Pogrom beantwortet.
Dass der Inhalt jedes Witzes eine Katastrophe und das Lachen ebenso existentiell-befreiend wie das Weinen sei, davon war der Regisseur und Autor George Tabori (1914-2007) überzeugt. In seiner grandiosen Farce greift er historische Fakten auf und kontert sie auf subversiv-komische Weise. So verbindet er in seinem 1987 in Wien uraufgeführten Stück vor der Folie der Shoa tiefsten Schmerz mit philosophischer Weisheit und unerschütterlichem jüdischen Humor. |